Meine erste OHP

Da im Forum diskutiert wird, daß ein edles "Überfettungsfett" oft nicht unverseift bleibt, auch wenn man es nach dem Andicken zugibt, dachte ich mir, wenn ich Überfettungsöl und Duft bei einer OHP nach der Verseifung zugebe, bleibt es unverändert erhalten.
Zudem hat mich OHP einfach mal interessiert, so habe ich folgendes Rezept gemacht:
Kokosöl 125g
Bienenwachs (roh) 25g
Kakaobutter 50g
Sheabutter 50g
Schweineschmalz "Laru" 250g
Rapsöl 250g
Olive 170g
Rizinus 30g
ÜF: Mandelöl 50g
Mit dieser Zusammensetzung errechnet der Seifenrechner 126g NaOH für 10% Überfettung und 335ml Wasser.
Ich habe 350ml gewählt, weil beim Heißverseifen noch Wasser verdunstet.

Zunächst ganz normales Vorgehen: Fette/Wachs geschmolzen und derweil Lauge angerührt, Öle (außer Mandelöl) zugewogen und Lauge dazu. Nach 2x30sec Pürierstab dickte die Masse gut an und der Topf kam wieder auf die Herdplatte.
Um schneller aufzuheizen, habe ich die Platte zunächst auf Stufe 3 gestellt - bei ständigem Rühren natürlich. Zunächst wurde die Masse wieder etwas dünnflüssiger, da die Fette, die schon etwas gestockt hatten, wieder schmolzen. Nachdem die Masse heiß genug war, habe ich den Herd auf Stufe 0,5 zurückgedreht. Nach ca. 10min konnte ich eine Veränderung der Masse sehen, sie wurde breiig, etwa wie Grießbrei, also mit Krümeln darin. Mit fortschreitender Verseifung wurde die Masse immer grobkrümeliger und auch etwas dunkler.
Als Farbe wollte ich mal Rote Beete verwenden, weil die ordentlich Hitze braucht um sich zu entwickeln. Damit der Farbstaoff nicht durch die Lauge geschädigt wird, plante ich die Zugabe spät, quasi vor der zu erwartenden "Vaselinephase".

Nach etwa 43min wurde die Masse, die immer zäher zu rühren war, schließlich pastig, ähnlich der erwähnten Vaseline. Ich habe ein leicht gehäuften TL Rote Beete Pulver (behawe) in etwa 30ml dest. Wasser aufgelöst (man muß einige Zeit rühren, das Pulver löst sich etwas langsam) und in die Seifenmasse eingerührt. Leider wurde die Farbe zunächst eher grau.

Als die Farbe gut verteilt war, und die Masse immer fester wurde (50min), habe ich den Herd abgeschaltet und die 50g Mandelöl und darin gelöst 20g PÖ "Sommerwiese" untergerührt. Das Einfüllen in die Formen war etwas schwierig, da die Seifenmasse inzwischen ein zähes Gel geworden war, luftfreies Einfüllen geht da nicht mehr.

Die Formen habe ich dann in den auf ca. 50°C vorgeheizten Backofen gegeben und diesen dann ausgeschaltet. Nach ein oder zwei Stunden habe ich die Formen herausgenommen und abkühlen lassen. Seifenränder an der Formen und die obere Schicht der Margarinenform habe ich abgeschnitten und zu einem Seifenstück geknetet. Die Seife macht einen hautfreundlichen Eindruck.

Die Stücke in den HD-Formen und aus dem Margarinebecher ließen sich nach anfrieren ausformen. Die Restmasse hatte ich in ein Plastikschüsselchen gegeben, da ging das Stück bereits nach Abkühlung heraus. An den anderen Stücken habe ich jeweils die rauhe Oberffläche abgeschnitten und daraus ein Seifenstück geknetet. Obwohl die Hände dabei intensiv mit Seife in Berührung kommen, kommt es zu keiner großen Austrocknung der Haut, das Überfettungsöl scheint zu funktionieren.

Etwa 10 Stunden nach dem Kochbeginn sieht die Farbe jetzt so aus:
OHP

Und die rauhe Oberfläche an der Formwand:
OHP Oberfläche

Mal schauen, ob sich die Farbe mit zunehmender Trocknung noch ändert.

18.11.

Die Seifenstücke haben ihre Färbung praktisch nicht verändert. Das Waschverhalten ist sehr angenehm.
Beim nächsten Versuch ggf. weniger PÖ nehmen, es riecht recht stark, mit zunehmender Lagerung gibt sich das aver vielleicht noch.

Seite zuletzt geändert 18.11.2007
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